Warum überhaupt Klimaschutz?
Die Klimakrise ist eine – wenn nicht die größte Herausforderung unserer Zeit. Bereits heute droht sie einen großen Teil unseres Wohlstandes und der sozialen Errungenschaften zu zerstören. Die langfristig eintretenden Schäden durch den Klimawandel gefährden die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen. Um diese Auswirkungen zu spüren, müssen wir nicht in die Ferne blicken – selbst bei uns in der Mainregion bzw. der Region Spessart-Rhön sind die Folgen bereits spürbar.
Die nachfolgenden Grafiken geben einen Überblick über die Klimaveränderungen in unserer Region:
| Mainregion | Spessart-Rhön |
Jahresmitteltemperatur | + 1,8 °C | + 1,9 °C |
Heiße Sommer | + 10 Tage im Jahr über 30 °C | + 7 Tage im Jahr über 30 °C |
Warme Winter | - 14 Tage im Jahr unter 0 °C | - 18 Tage im Jahr unter 0 °C |
Starkregen | + 0,4 Tage mit mind. 30 mm Niederschlag | Max. Niederschlag pro Tag im Frühjahr bis zu 24% intensiver |
Trockene Sommer | Knapp eine zusätzliche Woche ohne Regen von April bis Juni | - 23% Niederschlag |
Entwicklung der Jahresmitteltemperatur in der Vergangenheit:

Das Farbband zeigt, wie sich die Durchschnittstemperatur in Bayern von 1881 bis 2019 entwickelt hat. Jeder Streifen im Band steht für ein Jahr. Die Spanne reicht von 6,0 °C (dunkelblau) bis 9,9 °C (orange).
Diese klimatischen Veränderungen führen bereits heute und in unserer Region zu mehr Extremwetterereignissen wie Starkregen, Überflutungen, Dürren oder langanhaltenden Hitzewellen. Winzer_innen und Landwirt_innen haben mit Ertragseinbusen und Ernteausfällen zu kämpfen und der Verlust der Biodiversität nimmt weiter zu. Der Klimawandel ist kein fernes Ereignis mehr, wir befinden uns bereits mittendrin.
Die Zeit zu handeln ist jetzt.
CO2 und der menschengemachte Klimawandel
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens. Er befindet sich in der Atmosphäre, im Boden, im Meer, im Gestein oder auch in den Lebewesen. Zwischen diesen Sphären (Luft, Wasser, Boden, Gestein, Lebewesen) findet ein reger Austausch statt. Neben CO2 gibt es weitere klimarelevante Gase wie Methan (CH4) oder Lachgas (N2O), die zusammen die Treibhausgase (THG) bilden. THG kommen natürlich in der Atmosphäre vor und sorgen für die Erderwärmung indem sie Teile der von der Erde reflektierten Sonnenstrahlen daran hindern, zurück ins Weltall zu strömen. Ohne diesen Effekt wäre kein Leben auf der Erde möglich. Gestört wird dieser natürliche Kreislauf allerdings von den menschlichen Einflüssen. Insbesondere bei der Nutzung von fossilen Brennstoffen (Erdöl, Erdgas und Kohle) wird viel CO2 freigesetzt, was den Kreislauf dauerhaft verändert und dafür sorgt, dass sich die Erde deutlich stärker erwärmt als vorgesehen. Abhängig von der Menge des freigesetzten CO2, verweilen 15 bis 40 Prozent über 1000 Jahre in der Atmosphäre bis es auf andere Sphären umverteilt wird.
Ein weiterer Grund für die Verstärkung des Klimawandels sind vorwiegend die Brandrodung von Wäldern zur Schaffung von Siedlungs-, Agrar- und Plantagenflächen in Folge von der rasant wachsenden Weltbevölkerung sowie dem steigenden Bedarf an Futtermittel für die Viehzucht. Auch die kontinuierlich wachsende Bebauung sorgt durch die Zementherstellung und Verbrauch für einen verhältnismäßig großen CO2-Ausstoß.
Die steigenden Temperaturen wiederum sind für das Schmelzen der Gletscher und Permafrostböden verantwortlich. Fehlen diese weißen Oberflächen, werden weniger Sonnenstrahlen von der Erde reflektiert und es wird mehr Sonnenenergie von den Böden und den Meeren aufgenommen, wodurch noch mehr Schnee- und Eisflächen schmelzen. Dies führt wiederum zu einer Erhöhung der Meeresspiegel.
Spätestens seit Band 1 des IPCC-Berichts aus dem Jahr 2021 besteht vonseiten der Wissenschaft keinerlei Zweifel mehr, dass der Klimawandel klar belegt und unzweifelhaft vom Menschen gemacht ist.
Weitere Infos unter:
Bayerns Klima im Wandel, Heute und in der Zukunft
Bayerns Klima im Wandel - Klimaregion Mainregion - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung
Klimawandel in Bayern: Längst bei uns angekommen | Klimawandel | BR Wissen
Das Klima-Handbuch für Kommunen. Den solidarisch-ökologischen Wandel erfolgreich gestalten (fes.de)