Partnerstadt
Eine lange Freundschaft – Unsere Städtepartnerschaft mit Turnhout/Belgien: Die Partnerschaft zur belgischen Stadt Turnhout ist eine der ältesten noch lebendigen Städtepartnerschaften in Deutschland.
Vor mehr als 45 Jahren, am 7. September 1974, besiegelten die Bürgermeister Alfons Boone und Karl Fell mit einer Urkunde die bis heute lebendige Partnerschaft zwischen den beiden Städten Hammelburg und Turnhout.
Zahlreiche Begegnungen fanden in den über 4 Jahrzehnten statt und noch heute sind die „Turnhouter” bei jedem Frühjahrs- und Herbstmarkt mit einem Stand vertreten. Angeboten werden vor allem belgische Pralinen, Waffeln, Bier, Käse, aber auch Klöppelarbeiten.
Dabei dürfen bei Festen und Veranstaltungen die „Turnhouter Patrioten” nicht fehlen. Die Gruppierung wurde 1987 gegründet und gedenkt regelmäßig der Schlacht von Turnhout. 1789 wehrte sich eine Gruppe von Patrioten erfolgreich gegen österreichische Angreifer und verteidigte die Stadt Turnhout gegen die feindliche Übernahme. Bei ihren Besuchen pflegen die Patrioten eher geselligen Umgang und plaudern gerne bei einem Glas belgischen Bieres mit den Freunden aus Hammelburg.
Auch die Stadtkapelle Hammelburg, die einst die ersten Bande zu Turnhout knüpfte, die königlich privilegierte Schützengesellschaft, Pfadfinder, Brieftaubenfreunde, Volleyballer, Tennisfreunde, Chöre, Schulen und Privatpersonen pflegten und pflegen über Jahrzehnte hinweg regelmäßigen Austausch.



Gern erinnert man sich auch an die vielen gemeinsamen Ausstellungen. Zum Beispiel an die große Freilichtausstellung „Himmel über offenen Fernen“ von Luk Van Soom (1999). Die Skulpturen „Listening to the Bonga- Bonga“, „Romeo und Julia“ sowie das Sternbild „Kleiner Bär“ fanden gleich hinter der Kirche an der südlichen Stadtmauer ein dauerhaftes Zuhause.
Die Unterschiede der beiden Städte Hammelburg und Turnhout hinsichtlich Größe, Gewerbe und Kultur waren in den Jahrzehnten der Partnerschaft nie ein Hindernis, im Gegenteil.
Die Spielkartenstadt Turnhout liegt zwischen den Hafenstädten Antwerpen und Duisburg im Nordosten der Provinz Antwerpen und zählt mehr als 40.000 Einwohner. Sie ist die Hauptstadt des Kempenlandes und des gleichnamigen Arrondissements.
Eine erste Siedlung entstand rund um das Schloss der Brabanter Herzöge und wurde im Jahr 1212 zur „Stadt ende Vrijheit“ (Stadt und Freiheit) erhoben. Im Spätmittelalter war Turnhout ein bedeutendes Zentrum des Tuchhandels. Anfang des 19. Jahrhunderts verdrängten papierverarbeitende Unternehmen dieses Gewerbe immer weiter. Bis heute ist die Stadt ein Zentrum der grafischen Industrie mit vielen Unternehmen, dem Flämischen Innovationszentrum für die grafische Industrie und Carta Mundi, dem Weltmarktführer in der Spielkartenproduktion.
Turnhout ist auch auf kulturellem und schulischem Gebiet das Zentrum der Region.
Sehenswürdigkeiten sind u. a. das Schloss der Brabanter Herzöge aus dem 12. Jahrhundert, die Sankt-Peter-Kirche, der Beginenhof (Weltkulturerbe der UNESCO), das Taxandriamuseum, Spielkartenmuseum, Natuurpunt-Museum und das Kulturhaus „De Warande“.